
03.02.2022 (Wien).„Lang hat es gedauert, doch nun haben wir es schwarz auf weiß: Die Ergebnisse unserer Wirksamkeitsstudie bestätigen die hervorragenden taktilen Fähigkeiten unserer blinden Tastexpertinnen, freut sich Stefanie Bramböck, Geschäftsführerin von discovering hands Österreich.
Während die Idee von discovering hands in Deutschland bereits seit Jahren etabliert ist, musste in Österreich die Methode der Tastuntersuchung durch blinde und sehbehinderte Frauen erst anerkannt werden. Seit 2016 wurde daher eine vom Gesundheitsministerium genehmigte Studie zur Wirksamkeit der taktilen Brustuntersuchung als ergänzende Untersuchungsmethode durchgeführt. Über 1.200 Frauen nahmen bei 7 Studienpartnern teil und die Joanneum Research Forschungsgesellschaft wertete die Daten von 1148 Probandinnen aus.
MTU ertasteten auch über Subgruppen hinweg mehr als sehende Ärzt:innen
Die Studienergebnisse bestätigen die Wirksamkeit der Methode. Die Medizinisch-Taktilen Untersucherinnen (kurz MTU genannt) ertasteten mehr als doppelt so viele suspekte bzw. abklärungsbedürftige Tumore als Ärzt:innen. Auch bei steigender Brustdichte können die MTUs ihre Trefferquote halten bzw. erhöhen, während diese bei den Ärzt:innen sank. Insbesonderebei Frauen mit Involution, bei Frauen über 50 sowie bei Frauen mit einem BMI von 25 oder höherschneiden die MTUs deutlich besser ab als die Ärzt:innen.
Hohe Akzeptanz und Bewusstsein für Brustkrebsvorsorge steigt
Neben den klinischen Daten wurden mittels Fragebogen und Interviews auch Einstellung zur Brustkrebsvorsorge und zur Tastuntersuchung selbst abgefragt. Durch den Kontakt mit einer MTU konnte ein erhöhtes Bewusstsein für die Bedeutung der regelmäßigen Brustkrebsfrüherkennung vermittelt werden. Der sehr persönliche Zugang zur Brustkrebsfrüherkennung durch die sehr gründliche und als sehr angenehm empfundene Tastuntersuchung wurde von den Patientinnen geschätzt. 97 % der Frauen würden die klinische Brusttastuntersuchung wieder machen lassen.
discovering hands erreichte auch Frauen, die dem Thema Brustkrebsfrüherkennung bisher wenig Aufmerksamkeit schenkten. 28% aller Teilnehmerinnen konnten durch die discovering hands-Studie zur Brustkrebsfrüherkennung motiviert werden.
Weitere MTU-Ausbildungen und neue Standorte 2022 geplant
Mit dieser abgeschlossenen Studie kann discovering hands nun endlich richtig durchstarten und weitere Standorte für Tastuntersuchungen in ganz Österreich fixieren. „Endlich ist es uns nun auch möglich, weitere MTU auszubilden und damit mit voller Kraft die Inklusion von Frauen mit Sehbehinderung am Arbeitsmarkt voranzutreiben. Bewerbungen zum Ausbildungsstart im Sommer 2022 laufen bereits“, so Bramböck und ergänzt noch mit einem Aufruf: „Sollten Gynäkolog*innen Interesse daran haben, discovering hands Tastuntersuchungen in deren Praxis anzubieten, freuen wir uns auch sehr über eine Nachricht.“
Die Idee hinter discovering hands
discovering hands bildet blinde und hochgradig sehbehinderte Frauen zu Medizinisch-Taktilen Untersucherinnen (MTUs) aus und setzt diese im Rahmen von standardisierten und qualitätsgesicherten Brusttastuntersuchungen als ergänzende Methode in der Brustkrebsfrüherkennung ein. Eine Behinderung wird damit zur Begabung und Mitleid zu Respekt. Die Inklusion blinder und sehbehinderter Frauen in den Arbeitsmarkt wird vorangetrieben und die Brustgesundheit aller Frauen gefördert.
Nähere Infos über Anmeldung, Ablauf und Kosten gibt es unter www.discovering-hands.at/tastuntersuchungen.
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Mariella Beier, discovering hands Österreich
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